Wie fang ich an, den Anfang dieses neuen Abenteuers zu
beschreiben?
Mit dieser Frage sitze ich jetzt schon seit etlichen Minuten
vor meinem Laptop und weiß nicht, was ich zuerst schreiben soll.
Schon wieder.
Schon wieder so viele neue Eindrücke, die auf mich
einprasseln.
Schon wieder so viele tolle neue Leute zum Kennenlernen.
Schon wieder so viel von mir nicht verstandene Sprache um
mich herum.
(Natürlich Spanisch, dann unzählige Sprachen wie Guarani,
die von den Indianern gesprochen werden, dann noch Plattdütsch...
)
Aber alle „schon wieders“ füren irgendwie dazu, dass ich
mich hier von anfang wohl gefühlt hab.
Am 30. Dezember, wie gesagt, noch nen Schneeengel in
Karlsruhe gemacht,
am 31. Dezember nach 3 verschiedenen Flügen und einer
6-stündigen Busfahrt pünktlich zum Jahreswechsel (die Raketen gingen gerade
los, als wir aus dem Bus ausgestiegen sind) im Chaco angekommen – ziemlich
übermüdet.. ;)
Zum Glück hatten wir auch noch gut zwei Tage, in denen wir uns ruhig
eingewöhnen konnten. Mit Baden im See, kühler Brise, und einem
Rundumwohlfühlprogramm (vor allem was das Essen betrifft!) bei der Familie von
Gabi, einer unserer Schülerinnen, die eben hier bei den Mennoniten aufgewachsen
ist.
Am Sonntag Nachmittag hat dann mit einem
Eröffnungsgottesdienst der erste Teil unseres Einsatzes hier begonnen: Eine
Jüngerschafts und Missionsschule (JMS) gemeinsam mit 17 mennonitischen
Jugendlichen. Das heißt, dass wir hier drei Wochen lang mit Unterricht,
Lobpreiszeiten, evangelistischen Einsätzen in die verschiedenen Teile
Filadelfias, und ganz viel gemeinsamen Aktionen verbringen. Untergebracht sind
wir in einer Schule mit Internat, da hier momentan Sommerferien sind (von
Dezember bis Februar).
Nach anfänglichem gegenseitigen Beschnuppern sind doch echt
schnell die ersten Freundschaften aufgekeimt und die ganze Gruppe wächst schon
jetzt immer besser zusammen.
Das ist ziemlich gut für den zweiten Teil der JMS: in zwei
Wochen werden wir uns aufmachen und rund 2 Wochen ins Nachbarland Bolivien
fahren, um auch dort mit verscheidenen Gemeinden zusammen zu arbeiten und
einfach den Menschen vor Ort zu dienen und ihnen Gottes Liebe zu zeigen. Das
wird definitiv noch spannend... wenn ich mir meine Bröckchen Spanisch so
angucke... ;)
Heute haben wir uns in Dreiergruppen aufgemacht, um Menschen
aus den auch in Filadelfia (oder auch Fernheim) angesiedelten verschiedenen
Indianerstämmen kennen zu lernen.
Jeweils mit mindestens einem Spanischsprecher sind wir
einfach rein in die Siedlung.
Ich muss zugeben, dass ich noch so gar nicht einschätzen
konnte, was mich erwarten würde. Außer Begrüßungsfloskeln spreche ich eben
wirklich noch kein Spanisch.
Wir sind also losgelaufen. Erst wurden wir noch kurz von nem
Strauß verfolgt (der glaub ich als Wachhund fungierte..), sind dann aber
ziemlich schnell an eine Familie geraten, die im Schatten eines riesigen Baumes
zwischen ihren Häusern (ganze Familie auf einem Hof) saß und sind ins Gespräch
gekommen. Uns wurden Stühle angeboten. Später haben wir dann herausgefunden,
dass wir quasi beim Bürgermeister der Siedlung angekommen sind. Und einfach
weil wir Interesse gezeigt haben, haben wir gut 3 Stunden mit ihnen reden
können und echt viel über ihre Kultur, ihren Stamm, ihre Lebensweise, ihre
Wünsche erfahren können, ohne etwas geben zu müssen. Einfach gegenseitige
Wertschätzung, Interesse und ein wenig Zeit – etwas, was gerade wir Deutschen
ruhig wieder öfter füreinander aufbringen könnten, find ich...
Achso... Fotos... ich weiß... ich versuchs wirklich die nächsten Tage, wenn hier weniger Menschen gleichzeitig im Internet sind!! :D :D
(auf dem Foto seht ihr den minimalsten Teil davon..)